20.04.2014, 08:00

Docks - ++ FRÜHER WAR ALLES BESSER // LA GRANDE FINALE ++

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Früher war alles besser – la grande finale – der endgültige Endrave

Ich war da. Wo, wenn nicht hier, wer, wenn nicht ich? Und auch wenn man nicht mehr weiß, wo das war und wer das ist, so doch immerhin, wer nicht. Schlafen ging meist trotzdem nicht.
Du warst da. Und wissen wir auch beide nicht, wie du bist, wie schön, dass du es bist. Er war da. Und wollte nur kurz bleiben bevor die Nacht in ihm verschwand. Sie war da. In meinen Träumen tanzt sie mit mir, und wenn der Rausch nachlässt, da fällts mir wieder ein, jaja, man muss sich nicht immer so anstellen.

Es war da. Und gewann den Streit mit dem Über-ich über diese roten oder blauen Pillen meist schnell und zuverlässig. Und ja, man hätte es besser wissen können, aber dieser Satz ist so getränkt von biederer Konservativheit, dass wir ihn nie wieder hören möchten. Lieber vergeben wir uns unsere Sünden und laufen in die nächste Versuchung. Und wir hoffen ihr tut es ebenso.

Wir waren da - und waren voller Freude über euch, ihr tollen Freunde. Denn: Ihr wart da! Und dass wussten nicht, als wir in einer Wohnung um die Ecke saßen, ob ihr kommt, wer da kommt, und warum überhaupt kommen würde, ob das in Hamburg klappt und wie die Richtigen und dort das Falsche, eins im anderen, geht ja nicht, genau wissen wirs bis heute nicht. Und doch, Marcuse zum trotz, muss angewandte Harmonielehre nicht unbedingt eindimensional sein, und so hören wir in all der Phasenverschiebung und zwischen den Nebenwidersprüchen noch immer den Hall des Subversiven. Techno ist und bleibt am schönsten wenn die Vier ausbleibt, das Klanggerüst zusammenbricht und nach dem Break das Neue entsteht. Ja das mag ein Trugschluss sein. Aber er ist das Spiel mit dem Unerwarteten.

Weil ihr vor vermatschter Schönheit gestrahlt, die Zerrissenheit des Seins um Tage verzögert und durch pointierten Unsinn und noch zwei Schnaps die Last und die Schwerkraft rhythmisch entkoppelt habt, waren auch Sie alle da: Die vergessenen Sätze, die verlorenen Gedanken, die unbeschreiblichen Gefühle und die unausgesprochenen Dinge, die zerronnene Zeit, der Sinn für den Raum, die Sehnsucht nach gestern, der Blick in den Morgen, die zerriebenen Herzen, die flackernden Blumen, das Rot und die Sterne, die weißen Punkte und das bunte Rauschen, über mir, unter dir, in uns.
Der Absturz, die Nachbarn, die Beamten, der Montag, die Krankschreibung. Und all jene Momente, in denen wir uns spürten, weil wir uns samt der Ordnung der Dinge vergaßen, und auch wenn wir sie jetzt vergessen haben, werden kleine Kapseln der Erinnerung dort aufgehen, wohin wir sie einst warfen – in unseren Herzen, denn Liebe geht durch den Magen. Und dort ein bisschen Bassdruck. Replay. Repeat. Rewind. Da capo – das wars.

Die Zeit frisst jede Gegenwart und kommt doch nie über sie hinaus. Um nicht plötzlich im Gestern zu stehen müssen wir das Jetzt verlassen. Auch wenn es uns nicht leicht fällt und es doch, komm nen bischen bleiben wir noch, ganz schön hier ist. So laden wir euch über vier Millionen trockene, gebrochene und rotzige Beats später in einem Dreiklang aus Forte, Allegro und melodischem Moll auf ins letzte Gefecht um die Platte mit dem finalen Akkord. Ohne das monothematische Genre der großen letzten Worte um bedeutende Schlussverse bereichern zu können, möchten wir uns von großem Herzen bedanken:
Bei Leo und Hakim und der Prinzenbar, die immer eine Antwort hatten bevor wir die Frage verstanden. Bei euch, die Sonntagmorgens Boxen und Bühnen schleppten, Tacker suchten, Discokugeln warfen und Montags wieder rückwärts. Bei allen, die vor der Tür, an der Kasse, hinter dem Lichtpult und über den Mixern unisono ermöglicht haben, dass alle im Einklang in diesem romantischem Gemäuer tanzten. Ich war, ich bin, ich werde sein, sagte die Revolution, und mit ihr und euch werden auch wir wieder gewesen sein.

Au revoir et merci!

die rotzigen beatz

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Mihai Popoviciu
Luke Miskelly
Atlantik
Soukie & Windish
Rampue
Juli N More
German Lachs
Chick & Dick
Mokt Blied
Johannes Raum & Benet Rix
Flexxi & Foolik
jɛloʊ
Herr Hoppe
Alexander Getan
Marco Baskind

Keller:

SoSo & ReRe
Björn Yobovski & Andi Valent
Due to Dolby
Littlephat
GÜRÜLTÜLÜ VASISTAS
Disco Jürgens
Montgomery Schmidt
DJ The Greatest