24.08.2013, 23:55

Golem - HAMBURG VERRECKE mit PHUONG-DAN

Dort, wo sich die Flüsse, Elbe, Alster und Bille treffen, etwa anderthalb Autostunden vom Meer entfernt, dort wo sich die Sümpfe öffnen und wie mit einem letzten Blubbern «Hamburg» schmatzen, dort wo sich Lidl, Schacht & Westrich gute Nacht sagen, dort hissen Pfeffersack und Piefigkeit einmütig ihr Banner: Weißer Stall auf rotem Grund und alle Türen zu.
Es mag eine reiche Stadt sein, so im Durchschnitt, und doch (und gerade) ist es mit der Feierlust nicht weit her. Meistens ist alles aus Plastik, es gibt die übliche Flaschenware, Alltäglichkeit, Isolation, absurde Lautstärke, Unfreundlichkeit, Coolness, hysterische Friendliness, Erziehungskultur auf Staatsknete, Rauchverbot, Werbelogos und protestantische Maßnahmen, letztlich Sparsamkeit.
Es gölte nun, einen Ort zu schaffen, an dem sich Feierlust ihre Bahn bricht, ohne die Höflichkeit mit abzuräumen, ein Ort an dem getanzt wird, ohne die Ohren zu betäuben, eine Bar, die Getränke ausschenkt, ohne ausschließlich auf das übliche Sortiment zurückzugreifen, tanzbare Musik gespielt wird, ohne, daß ein unreifes Ego mit in den Raum springt. Ein Ort, an dem sich Kavalierinnen noch um ihren Burschen schlagen, das müßte so ein Ort sein, und alles Konfessionen, Geldbeuteln und Liebeleien offenstehen.
Seien Sie also herzlich eingeladen, nicht mehr Sie selbst sein zu müssen, und ohne sich albern entstellend verkleiden zu müssen, strahlen zu dürfen, und so bei einem Drink des Himmels mit Fug und Recht in aller Eleganz auf den Untergang des Abendlandes anzustoßen!