17.02.2018, 20:00

Golden Pudel Club - MFOC: Martyn

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Der gebürtige Niederländer (und heute in Washington, D.C. lebende) Martijn Deijkers hat sich mit seiner langjährigen musikalischen Reise als Martyn stets in einer genrefreien Szene seiner selbst bewegt. Obwohl seine Einflüsse noch weiter gefasst sind, ist Martyns Musik zutiefst inspiriert von den futuristischen und melodischen Aspekten Detroits und Chicagos. Seine rhythmisch diversen Klänge umfassen Drum 'n' Bass, Dubstep und verschiedenste Formen von Bassmusik, berühren aber ebenso problemlos House und Techno sowie abstrakte, ambiente Klangwelten. Zu gleichen Teilen basierend auf Musikalität und Energie sind Martyns vielschichtige Tracks verzückende Ausflüge in Melancholie, Futurismus und Dancefloor-Hypnosen.

Im Laufe der Jahre sind seine Produktionen zu Archetypen der nächsten Richtung(en) elektronischer Musik geworden – vom faszinierenden Dub Techno/Dubstep in „Broken“ (2007, Revolve:R) über 2Step/House Swing seines „Broken Heart“-Remixes (2008, Hessle Audio) zum Dubstep/2Step/House-Crossover seines Debütalbum-Hits „Vancouver“ (2008, 3024). Sein zweites Album Ghost People (2011, Brainfeeder) ließ ihn schließlich in neue Sphären aufbrechen: Der 4/4 Dancefloor-Stürmer „Masks“ hinterließ dabei ebenso eine Note wie sein verblüffendes Sci-Fi-Epos „We Are You In The Future“ – womit auch ein Zusammenhang zu seinen weiteren Underground-Klassikern hergestellt wurde: „Miniluv“ auf Ostgut Ton (2010), seine Remixes von „Gentle Giant“ für Tiga und „Acid Bells“ von Efdemin oder sein Detroitlastiger Vorstoß „Newspeak“ auf Dolly. Im Juni 2014 erschien sein drittes Album The Air Between Words auf dem legendären Label Ninja Tune, eine zum Großteil introspektive, analog klingende Platte, die ihn in Kollaborationen mit Four Tet und Inga Copeland (Ex-Hype Williams) zeigte. Mit Falling For You hat er im Oktober 2015 seine erste Solo-12" auf Ostgut Ton veröffentlicht und das Virginia-Debütalbum Fierce For The Night koproduziert (Ostgut Ton, Mai 2016). Gemeinsam mit Steffi tritt er als Live-Act unter dem Namen Doms & Deykers auf, zusammen veröffentlichten sie die EP Dedicated To Those Who Feel und das Album Evidence From A Good Source (3024, 2016).

Als DJ ist Martyn so unkategorisierbar und allumfassend wie sein Produktionsstil – nachzuhören in seinem bahnbrechenden fabric 50-Mix oder seinem Essential Mix für BBC Radio 1. Bekannt für seine risikobereite Auswahl und ausgedehnte, bruchlose Sets hat Martyn an den ikonischsten Orten der Welt gespielt: ob im Club oder im Rahmen internationaler Festivals wie Sónar, MUTEK, Dimensions, Bestival, Lowlands, Club to Club oder Unsound. Darüberhinaus hat Martyn seinen distinktiven Stil in ein einstündiges Live-Set kondensiert, das zuletzt auch von Sängerin und Produzentin Inga Copeland bereichert wurde. Er hält Residencies in der Panorama Bar, bei Make It New in Boston und im New Yorker Good Room.

Neben all dem betreibt Martyn das Label 3024 mit seinem langjährigen Partner Erosie – Martyn als A&R, Erosie als Art Director. Gemeinsam haben sie in den vergangenen sechs Jahren ein vielfältiges Roster zusammengestellt, u.a. mit Releases von 2562, Jacques Greene, Redshape, Trevino, Leon Vynehall, Steffi, Julio Bashmore, Addison Groove, Instra:mental und Remixes von Ben Klock, Zomby, Flying Lotus und Shed.

Abgesehen davon erweitert Martyn beständig sein Denken und Handeln, verbindet Kunst mit der Szene, betätigt sich kulturell im italienischen Piemont und reist mit Ninja Tune um die Welt. 2010 vertonte er den ergreifenden Kurzfilm Great Lengths des holländischen Regisseurs Ramon Gieling, in dem er selbst die Hauptrolle spielte. 2013 schrieb er die Musik für die Herren/Damen-Shows des britisch-amerikanischen Modedesign-Duos Rag & Bone im Rahmen der New York Fashion Week. Fortwährend ist Martyn auf der Suche nach neuen Wegen, sein Konzept elektronischer Musik weiterzuentwickeln.