05.04.2014, 23:00

Golem - HINTER DER BÜCHERWAND: SMALLPEOPLE

Flyer für: Golem - HINTER DER BÜCHERWAND: SMALLPEOPLE
Flyer komplett anzeigenFlyer verkleinern
Hochverehrte Gäste!

Es ist ja nicht alles immer ganz einfach zu verstehen, und deswegen möchten wir uns auch heute nicht klar ausdrücken, sondern der Fantasie und der Schüchternheit den Raum geben, den sie verdienen: Ein letzter Luxus vor dem Übertritt in eine bessere Welt! Gewissermaßen schamhafte Eröffnung vor dem großen Bums! Der steht uns in einer Welt voller Bilder ja immer kurz bevor und kommt meistens in einem giftgrünen Golf GTI mit Ledersportsitz «Jazz» vorgefahren.

Warum auch nicht, oder.

Nun, wie Sie vielleicht noch erinnern, wurde das Kellerverlies des In-Clubs «Golem» von einer Sturmflut, genannt «Orkan», heimgesucht. Durch den Eintritt von Wasser in den privatesten Bereich der Objekte gingen vier Verstärkerboxen des raren Spezialanfertigers Brøpp, zwei Plattenspieler der Marke Fisimattenti, sechs Kühlschränke «Swissmade» und die Devotionaliensammlung unserer letzten Gruppenreise in in den Orient kaputt. Es stand wirklich einfach alles unter Wasser, war richtig zum sentimental werden!

Ehrlich!

Nach großen, mittleren und kleinen Reparaturarbeiten, Polituren und dem Schlagen schamanischer Heiltrommeln nebst priesterlicher Blutweihe mit Schweineblut nähert sich nun der Tag, an dem sich die geheime Pforte im überdimensionalen Bücherregal wieder öffnet, um die feinsten und prolligsten Wesen unserer Tage dazu einzuladen, ihre erlesenen Gliedmaßen auszuschütteln.

Der Grabenkrieg mit der Bürokratie um die Reouvertüre der Krypta ist bald beendet!

Lassen Sie uns dieses Bild eben iliteraturwissenschaftlich fundiert aufdröseln: «Nach dem siegreichen Kampf mit der Bürokratie, die uns nach dem Flutschaden fast das Genick gebrochen hätte, haben die Damen und Herren der Taverne ‹Golem› das Rückrad, ihre legendäre ‹Krypta› nun mit Siebenmeilenstiefeln anzukündigen! Am kommenden Wochenende kann bereits ein vorsichtiger Blick auf die Zukunft geworfen werden!» Zum Verhältnis der beiden Systeme Tanz und Musik äußert eine Barkeeperin beiläufig: «Man muß ja wirklich nicht immer reden!» Und es kann durchaus angebracht sein, es einfach bleiben zu lassen.

«Das ging im ‹Raum hinter Bücherwand› immer erstaunlich gut», wie uns beglückte Künstler glaubhaft machten.

Nun wäre es vollkommen unangebracht, wenn dieser Text, den Sie soeben in Händen halten, aus purem Neid auf die Möglichkeiten der Musik, der «Unmöglichkeit Musik auf-zu-schrei-ben» (Elisabeth Blochmann) oder «Theorie zu tanzen» (Armin Chodzinski), den Versuch des Verschweigens unternähme! Nein, hier soll nicht geschwiegen werden, denn auch untenrum geht es um Qualität! Die Wahrheit muss ans Licht, damit Sie im Dunkeln munkeln können! Das Tappen soll ein Ende haben.

Der Raum hinter der Bücherwand birgt ein wunderbares Geheimnis!

Wie der Mond des Erdenrunds die Gezeiten zeitigt, die Sonne den Tag beendet und die Buchstaben in Reihung zuerst Laute und dann Sinn ergeben, die leider viel zu häufig Unsinn sind in dieser zerbrechlichen Welt voller Schmerz und Lust, die schwere Tür zu Ihrem Lieblingslokal sich öffnet, der Barmann zweimal freundlich lächelt, dann,

ja dann.

Wird sich durch die einfache Formel «Hi» die Türe in der Bücherwand sich öffnen, «Knörz», den Blick auf eine scheinbar schmale Treppe freigeben, «Whoop», wo es in schummrigem Licht gar nicht so einfach ist, «Upsala», mit Court Shoes die Stufen zu treffen, gleichwohl möglich und ab einem gewissen Grad an Sehnsucht nach verfeinerter Rückverbindung mit der Gewalttätigkeit der Natur auch absolut sinnvoll:

«Teufel!»

Wissen Sie, die Musik gehört doch zu den wenigen Dingen, für die es sich zu tanzen lohnt, ganz abgesehen vom Tanz selbst. Jetzt mal echt. Oder wie eine einstmals befreundete, aber lange schon vergessene Reisebekanntschaft per Fax übermitteln ließ: «Der seltsame Ort der stummen Schönheit erlesener Klangfarben, -formen, -architekturen muß diese Woche eröffnet werden!»

DEN WÜRDEVOLLEN AUFTAKTREIGEN SPIELEN:
Smallpeople